Route Tag 3: Auf nach Brandenburg und dann zum großen Finale

Zwei Tage und 510 Kilometer sind schon absolviert. Nach der Müritz-Runde am ersten und der Tour an die Ostsee am zweiten Tag geht es für die 111 Teams der 1. Röhrl Klassik am dritten Tag durch die Region südlich der Mecklenburger Seenplatte. Die Etappen 4 und 5 führen ins Nachbar-Bundesland Brandenburg, genauer gesagt nach Wittstock, Neuruppin, vorbei an Zehdenick durch den Nationalpark Stechlin und über Flecken-Zechlin zurück nach Göhren-Lebbin. Bevor die historischen Porsche den Zielbogen am Marktplatz erreichen und für die abendliche Gala noch einmal Aufstellung beziehen, steht aber noch ein absolutes Highlight auf dem ehemaligen Militärflughafen in Lärz auf dem Programm. Richtig, dort machten die 111 historischen Porsche schon am 1. Rallye-Tag Station. Jetzt gesellt sich eine historische Boeing Stearman zum Teilnehmerfeld. Insgesamt bietet die 1. Röhrl-Klassik am dritten Tag noch einmal rund 270 Kilometer abwechslungsreiches Terrain für die historischen Neunelfer, Transaxle & Co.

Vom Land der tausend Seen in die Stadt der tausend Rosen
Die ersten Kilometer der 4. Etappe gehen Richtung Süden und sind der Zahl 1.000 gewidmet, denn es geht vom Land der 1.000 Seen – wie die Mecklenburger Seenplatte auch genannt wird – in die Stadt der 1.000 Rosen. Diesen Beinamen trägt Wittstock in Brandenburg. Wittstock bietet eine der ältesten und besterhaltenen Altstädte in Brandenburg und direkt vor dem Rathaus auf dem historischen Marktplatz findet auch die erste Durchfahrtskontrolle des Tages statt. Die Stadt ist von einer deutschlandweit einzigartigen Stadtmauer umgeben und lädt zum Spaziergang durch die engen mittelalterlichen Gassen ein, gesäumt von unzähligen Rosenstöcken.

Über einsame Alleen geht es weiter in Richtung Südwesten bis nach Neuruppin. Dort rollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Schulplatz zur nächsten Durchfahrtskontrolle. Das direkt am Schulplatz gelegene imposante Alte Gymnasium wurde einst vom Dichter Theodor Fontane besucht. 

Am dritten und letzten Fahrtag rollen die Teams auch über den Schulplatz von Neuruppin. Auf dem groß angelegten Platz stempeln die Teams vor dem Königsdenkmal, das zwar 1829 eingeweiht wurde, dann aber nach dem Krieg auf noch immer unbekannte Weise verschwand. Erst Jahre später wird das Denkmal auch durch die finanzielle Unterstützung der Bewohner nach den historischen Plänen nachgebaut und schließlich im November 1993 errichtet.

Vom schönsten Bauernhof Deutschlands zum Gästehaus der Bundesregierung
Weiter geht es in Richtung Osten zum Gut Hesterberg. Der Vorzeige-Bauernhof hat sich einen Namen gemacht mit feinsten Lebensmitteln, besonders mit Fleisch- und Wurstprodukten, 2012 wurde der Hof zum „Schönsten Bauernhof Deutschlands“ gewählt. Hier warten eine weitere Durchfahrtskontrolle, sowie eine Wertungsprüfung auf die 111 historischen Porsche. Ein noch bekannteres Gebäude taucht etwa eine halbe Stunde später auf.Dann rollen die Teams durch das beschauliche Örtchen Meseberg, bekannt durch das dort gelegene Schloss Meseberg, dem offiziellen Gästehaus der Bundesregierung.

Viele Ziegel zur Mittagsrast
Von Meseberg bis zum Ziel der vorletzten vierten Etappe ist es nur ein kurzer Weg. Im historischen Ziegeleipark von Mildenberg versammeln sich die 111 Teams zur Mittagsrast. Die historischen Porsche nehmen auf dem Gelände des Technik- und Industriedenkmals Aufstellung. Das Mittagessen wird im imposanten Ringofen eingenommen, in dem früher Ziegelsteine für den Bau von Häusern gebrannt wurden. Peter Göbel freut sich ganz besonders auf diese Rast: „Wenn das Wetter mitspielt, dann wird das sicher eine der spannendsten Pausen, die wir je bei einer Oldtimer-Veranstaltung geplant haben.“

Spannend und außergewöhnlich wird auch die Mittagspause am dritten und letzten Fahrtag der Oldtimer-Rallye. Der historische Ziegeleipark in Mildenberg dient als perfekte Kulisse für den letzten großen Stopp bei der Röhrl-Klassik, die Teilnehmer speisen dann in dem zur Eventlocation umgebauten Ringofen, in dem früher die Ziegel zum Bau von Häusern in der Region hergestellt wurden.  

Knifflig und rutschig
Mit „wohlgenährten“ Eindrücken geht es weiter in Richtung des westlich von Mildenberg gelegenen Nationalpark Stechlin. Auf knapp 700 Quadratkilometern erstrecken sich dort unzählige Klarwasser- und Moorseen mit ausgedehnten Rotbuchenwäldern. Am Verkehrsübungsplatz Linowsee nahe Rheinsberg wird es dann knifflig und auch ganz schön rutschig, denn hier warten Wertungsprüfungen auf die Teams, die es tatsächlich in sich haben. Eine führt sogar über die bei Fahrsicherheitstrainings gefürchtete und bewässerte Gleitfläche. Es kann also mal kurzzeitig rutschig nass und damit besonders spannend werden.

Achtung Rutschgefahr: auf dem Verkehrsübungsplatz von Rheinsberg warten gleich zwei Prüfungen auf die Mannschaften. Eine davon führt auch über die bei Fahrsicherheitstrainings berüchtigte Gleitfläche, die – wenn sie bewässert wird – für spannende Momente sorgen kann.

Luftiges Highlight vor dem Finale
Vor dem großen Finale gibt es noch einen weiteren Kontroll-Stempel im kleinen Ort Flecken-Zechlin, direkt am Großen Zechliner See. Die Bewohnerinnen und Bewohner hier waren schon bei anderen Oldtimer-Events pünktlich und zahlreich auf den Beinen, um die Teams auf Ihrer Fahrt durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern anzufeuern.

Das letzte Highlight vor dem Ziel wartet dann auf dem ehemaligen russischen Militärflughafen in Lärz auf die Teilnehmer.Wer sich bis jetzt gefragt hat, was der immer mal wieder gezeigte gelbe Doppeldecker mit der 1. Röhrl-Klassik zu tun hat, sieht spätestens hier klarer:Als besondere Attraktion wird eine historische Boeing Stearman die Teams bei der letzten Wertungsprüfung auf der Landebahn begleiten.Wenn alles klappt, sollten die Fotografen neben zwei historischen Porsche auf einer gemeinsamen Parallel-Prüfung auch den knallgelben Doppeldecker im Sucher haben.

Ein Treffen von 111 historischen Porsche ist schon etwas Besonderes. Wenn dann auch noch eine Boing Stearman auf dem Flugplatz in Lärz dazukommt, sollte spektakulären Bildern nichts im Wege stehen. Und damit die Sache bei der Siegerehrung rund wird, dürfen sich einige Sieger der 1. Röhrl-Klassik auf einen exklusiven Flug im Doppeldecker freuen – gerne auch mit Looping und Herzklopfen.

Nach der Zielflagge ist vor der Gala
Auf der Fahrt ins Ziel der 1. Röhrl-Klassik heißt es dann noch einmal volle Konzentration auf den Verkehr, das Roadbook und die wunderschöne Landschaft der Mecklenburger Seenplatte. Auf dem Marktplatz in Göhren-Lebbin ist für das Finale indes alles hergerichtet. Nach 780 Kilometern und sicherlich unvergesslichen Eindrücken wird Peter Göbel die Zielflagge für die 111 Teams in ihren 111 historischen Porsche schwenken. Damit endet die 1. Auflage der Röhrl-Klassik, die auch für Namensgeber, Teilnehmer und zweifachen Rallyeweltmeister Walter Röhrl eine echte Herzensangelegenheit ist.

Halt! Ein Ende ist noch nicht in Sicht, denn am Abend geht es zur großen festlichen Abschlussgala in die Tenne des Schlosshotels in Göhren-Lebbin. Dort kürt die 1. Röhrl-Klassik nicht nur ihre Siegerinnen und Sieger, dort wird es ausreichend Gelegenheit geben, die vergangenen Tage mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Revue passieren zu lassen.  Eine Tour retour sozusagen, die dann hoffentlich Lust auf die 2. Röhrl-Klassik im Jahr 2023 macht.  Start der 1. Röhrl-Klassik ist Donnertag, 1. September – die Dokumenten- und technische Abnahme startet einen Tag früher, am 31. August. Wer Interesse an der Teilnahme bei der 1. Röhrl-Klassik hat, kann sich jetzt online für die Reise durch die schönsten Landstriche von Mecklenburg-Vorpommern anmelden. Die Nennfrist endet am 17. Juli 2022.

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Text: Klaus Papp
Fotos: Peter Göbel, Agentur Plusrallye