Dass eine Oldtimer-Veranstaltung, an der nur eine Marke teilnehmen darf, weniger angenommen wird als vergleichbare Veranstaltungen, hat sich nicht bestätigt. „Ganz im Gegenteil“, meint der sportliche Leiter Peter Göbel. „Wir können in dieser Konstellation sowohl die Streckenführung als auch die Prüfungen deutlich harmonischer und zum Teil flüssiger anlegen, weil eben nur Sportwagen dabei sind.“
Und die Vielfalt ist groß, statt vieler Marken sind es nun viele Typen, die es zu bestaunen gibt. Ganz weit vorne ist natürlich die Baureihe 911. Vom 911 E, T, S, RS oder ST über die Karosserieformen Coupé, Cabrio, Speedster, Targa sowie mit oder ohne Turbo. Vom 2-Liter-Motor bis hinauf zum bärenstarken 3.8-Liter Porsche ist alles dabei, was das Herz begehrt, ganz abgesehen von den Porsche-typischen und stets farbgewaltigen Lackierungen.
Vielseitig wird es auch beim Typ 356, mit dem Porsche ab den 50-iger Jahren den Grundstein für den Erfolg der Marke gelegt hat. Das älteste Fahrzeug ist ein Porsche 356 A Carrera 1500 GS von 1955, der mit nur 23 ausgelieferten Modellen zu den echten Raritäten der 1. Röhrl-Klassik gehört. Die Typen 356 B und C sind ebenso vertreten, wie die offene Cabrio-Variante.
Natürlich fehlen auch nicht die mittlerweile sehr beliebten und auch teuer gewordenen Porsche 912, die der großen Schwester 911 zwar sehr ähnlich sind, aber mit einem schwächeren 4-Zylinder-Motor angetrieben werden. Ebenfalls am Start ist der Typ Porsche 914, sowohl im schmalen 4-Zylinder-Outfit als auch im bärenstarken und verbreiterten 914/6 GT-Look.
Und wer sich bis jetzt noch nicht sattgesehen hat an der bunten Palette, der sollte unbedingt auf den Porsche 959 warten. Der Super-Sportwagen mit Allradantrieb gehört zu den ganz seltenen Stücken der Röhrl-Klassik, der zweifache Weltmeister selbst war damals als Markenbotschafter und Testfahrer maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung des allradgetriebenen Über-Porsche, von dem nur 292 Exemplare entstanden sind. Das Teilnehmerfahrzeug der Röhrl-Klassik ist sogar ein 959 in der sportlicheren, leichteren, stärkeren und viel selteneren S-Ausführung. Gerade einmal 29-mal wurde der Wagen in dieser Ausführung bestellt.
Und damit bei der Röhrl-Klassik alles ganz Stilecht bleibt, bringt eine Mannschaft sogar einen T2 VW Bus mit, der mit der passenden und originalen Beklebung „Porsche Renndienst“ als Servicewagen im Einsatz ist.
Natürlich handelt es bei der 1. Röhrl-Klassik nicht um ein Rennen, die schönsten Straßen und Wege von Mecklenburg-Vorpommern und auch Brandenburg werden – wie üblich – mit wachem Blick auf die StVO erkundet. Trotzdem: „Rund 780 tolle Kilometer sind es geworden“, verspricht Peter Göbel, der mit seiner Agentur Plusrallye neben der bekannten Winter-Rallye AvD-Histo-Monte und Sauerland-Klassik nun auch für den gesamten Ablauf der 1. Röhrl-Klassik verantwortlich ist.
Bis die endgültigen Startnummern vergeben werden, dauert es noch ein paar Tage. Rund eine Woche lang ist die Nennliste noch geöffnet, ganz wenige Plätze sind noch frei und Anfragen gibt es aktuell jeden Tag. Ob Walter Röhrl dann auch mit der Startnummer 1 unterwegs sein wird, ist noch offen. „Es ist nicht nur eine Delius Klasing-Veranstaltung, es ist auch und ganz besonders seine Rallye, also darf er sich aussuchen, ob er ganz vorne oder gemütlich im Mittelfeld auf die Reise gehen möchte“, so die Macher der Tour.
Zuschauer, die sich die 1. Röhrl-Klassik bereits farbig im Kalender markiert haben, finden auf dieser Homepage in wenigen Tagen weitere detaillierte Infos zur exakten Streckenführung. Dazu gehört auch die Liste „Alle Orte – alle Zeiten“, in der alle Ortschaften entlang der Strecke mit den exakten Uhrzeiten für das jeweils erste Fahrzeug aufgelistet sind. „Auch hier versuchen wir an alles zu denken, damit die Fans und Zuschauer, die sich für die ganz besondere Oldtimer-Tour interessieren, nichts verpassen“, so Peter Göbel.
Foto: Lena Willgalis
Text und Collage: Plusrallye
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