Auch ein Porsche 959 S ist dabei: hier ist die Startliste zur 1. Röhrl-Klassik

Die Startnummer 1 für den Weltmeister, die Startnummer 111 für Konrad Delius zum 111-jährigen Jubiläum seines Verlages Delius Klasing. Dazwischen eine bunte Palette historischer Porsche, angefangen von 1955 bis hin zum Baujahr 1998, dem Ende der Ära „luftgekühlt“ mit dem Porsche 993. Die Startliste zur Premiere der Röhrl-Klassik mit 111 historischen Fahrzeugen kann sich sehen lassen.

Ob die Startnummer 1 auch als erstes Auto auf die Strecke geht, ist noch nicht sicher. Aber keine Sorge: natürlich wird der zweifache Rallye-Weltmeister und Porsche-Repräsentant Walter Röhrl an allen Tagen dabei sein. Und zwar mit einem weißen Porsche 911 Cabrio, einem G-Modell von 1984. Ganz klar auch, dass einer der besten Autofahrer der Welt bei „seiner“ Röhrl-Klassik mit der 1 über die Straßen von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg fährt. „Aber wenn er sich den Start der ersten 356er-Modelle selbst ansehen möchte oder vielleicht sogar die Startflagge bei der Premieren-Veranstaltung von Delius Klasing schwenken will, wird er ganz unkompliziert etwas weiter hinten oder sogar im Mittelfeld positioniert“, so der sportliche Leiter Peter Göbel, der sich mit seiner Agentur Plusrallye um den gesamten Ablauf dieses Events kümmert.

Walter Röhrl bekommt die Startnummer 1, unterwegs ist er mit diesem Porsche 911 Cabrio von 1984.

Das älteste Modell ist ein Porsche 356 A Carrera 1500 GS aus dem Jahr 1955, ein fast baugleiches und ebenso seltenes Modell ist gerade einmal ein Jahr jünger. Bei der 1. Röhrl-Klassik werden die älteren Fahrzeuge aber nicht automatisch vorne im Feld einsortiert. „Da auch ein Porsche 356 mit 75 PS ganz locker auf den sechs Etappen der Veranstaltung mit den leistungsstärkeren Fahrzeugen mithalten kann, mussten wir uns bei der Einteilung der Startnummern nicht zwingend an den Baujahren orientieren“, so die Organisatoren.

Seltener als selten: Porsche 356 A Carrera 1500 GS von 1955.

Also folgen sich Porsche 911, 914, 924 oder auch 993 bunt gemischt. Damit bleibt das Feld auch für die hoffentlich vielen Zuschauer am Rande der Strecke stets interessant. Mit der Startnummer 8 geht übrigens Schauspieler Hinnerk Schönemann an den Start. Porsche Spezialist Ande Votteler ist gleich mit einigen Freunden dabei und stellt dem Mecklenburger hier einen bildschönen und maritimblauen Porsche 964 RS Clubsport für die Reise durch die Heimat Schönemanns zur Verfügung. „Ich freue mich schon sehr auf die Röhrl-Klassik“, sagt er, „meine letzte Oldtimer-Rallye ist schon eine Weile her. Dass ich jetzt die eigene Region mit so einem tollen Sportwagen erkunden darf, freut mich besonders.“

Die beiden jüngsten Modelle sind übrigens zwei Porsche 993, einmal mit Heckantrieb, ein anderes Mal als allradgetriebene 4S-Version. Auf solche und andere sportliche Momente freuen sich auch Mario Ketterer und Beifahrer Gerd Lehmann. Wem der Fahrer nicht sofort etwas sagt: Mario Ketterer fuhr 1969 sein erstes Schauinsland-Bergrennen, zehn Jahre später setzte er beim letzten offiziellen Rennen auf der Freiburger Bergrennstrecke den noch heute gültigen Rekord. Siebenmal startete Ketterer in der DTM, 1978 gewann er alle Rennen zur Sportwagen-Meisterschaft und wurde mit Vorsprung Deutscher Meister. Bei der 1. Röhrl-Klassik fährt er in seinem eigene Porsche 928 GT von 1989.

Früher nicht so im Fokus, heute im guten Zustand heiß begehrt: Porsche 924 in der Turbo-Version.

Das wohl spektakulärste Modell im Feld gilt noch heute als der Über-Porsche. Die Rede ist vom Typ 959, den der Stuttgarter Autobauer zwischen 1986 und 1988 in einer Kleinstserie auf den Markt gebracht haben. In Le Mans und bei der Rallye Dakar demonstrierte man mit dem Allrad-Wunder die technische Überlegenheit eines Porsche. Gerade einmal 292 Porsche 959 rollten am Ende aus den Werkshallen, etwas mehr als die von der FIA geforderte Menge von 200 Exemplaren für die sportliche Homologation. Nur 29 davon trugen die Bezeichnung „S“ für die noch sportlichere und etwas leichtere Version. Auch die Verantwortlichen von Delius Klasing sind stolz, dass der Röhrl-Klassik 959 auch ein „S“ im Namen trägt.

Der Porsche 911 Carrera RS 2.7 mit Heckbürzel gilt schon immer als einer der sportlichsten Elfer.

Das wichtigste Highlight ist und bleibt aber die gesamte Veranstaltung an sich. Niemals zuvor gingen in Deutschland ausschließlich historische Porsche-Fahrzeuge an den Start einer Oldtimer-Gleichmäßigkeitsrallye. Ganz gleich ob kurzer oder langer Radstand, ob als E-, T-, S- oder RS-Ausführung oder ob als Coupé, Targa, Speedster oder Cabrio. Die Mischung ist bunt genug für Kurzweil, das gilt für die 111 Teams ebenso wie für die Zuschauer an der Strecke und bei den vielen Stationen, die im Laufe der drei Tage angefahren werden. Mit der Startnummer 111 gehen auch Konrad Delius und Beifahrer Edwin Baaske an den Start. Mit einem 911 Cabrio von 1984, genau wie Walter Röhrl, nur in rot statt weiß. Gemeinsam können sie ganz nebenbei auch noch das 40-jährige Jubiläum „Porsche 911 Cabrio“ feiern. Zu diesem Anlass stellt das Museum in Stuttgart der Veranstaltung mit dem 992 Carrera Cabrio sogar die aktuellste offene Version eines Elfers als Vorausfahrzeug zur Verfügung.

Konrad Delius ist bei der ersten Oldtimer-Rallye seines Verlages und als bekennender Röhrl-Fan natürlich auch dabei im roten Porsche 911 Cabrio, das wie das Röhrl-Modell auch aus 1984 stammt.

Neben Verleger und Geschäftsführer Konrad Delius gehen natürlich auch Delius-Klasing-Geschäftsführer Nils Oberschelp im Porsche 911 T 2.4 von 1973 sowie Tim Ramms, Bereichsleiter Digital, im zehn Jahre älteren 356 SC auf die rund 780 Kilometer lange Porsche-Reise.

Streckensprecher und Oldtimer-Fachmann Peer Günther wird übrigens an einigen wichtigen Stationen mit dem Mikro und Lautsprecher über die Teams und die Technik informieren. Über die zahlreichen 911, die wenigen Porsche 912 und natürlich auch über die verschiedenen Transaxle-Modelle vom Typ 924, 944, 968 sowie dem bärenstarken Porsche 928, der damals den Typ 911 ablösen sollte, es aber doch nicht geschafft hat.

Detaillierte Infos zur gesamten Strecke werden in wenigen Tagen hier auf der Homepage veröffentlicht, dazu gehört auch das hochwertige Programmheft zur 1. Röhrl-Klassik, dass es neben der gedruckten Version vor Ort dann auch in digitaler Form geben wird.

Text: Plusrallye
Fotos: Teilnehmer

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