So schräg wie noch nie

Zum Abschluss der 2. Röhrl-Klassik bot die letzte Tagesetappe den Teams auch am Samstag einen Höhepunkt nach dem anderen.

Die Steilkurven im Bosch-Testgelände in Boxberg, die Parallel-Prüfung auf dem Flughafen in Walldürn, die Mittagspause auf dem Flughafen in Mainbullau mit dem Überflug eines Flugzeuges mit dem Banner der Röhrl-Klassik, die Durchfahrtskontrolle auf dem Marktplatz in Tauberbischofsheim mit riesigen Zuschauermengen bis hin zur stimmungsvollen Zielankunft auf dem historischen Marktplatz in Rothenburg ob der Tauber. Teilnehmer und Fans waren begeistert, die Stimmung riesig. Das große Finale folgte dann bei der abendlichen Gala mit der Siegerehrung.

Aber von Anfang an: Über insgesamt 166 Kilometer führte der Weg am Morgen von Rothenburg o.d.T. über Weikersheim, Boxberg, den Flugplatz und das Schloss in Walldürn, einem kurzen Ausflug nach Hessen zum Limesturm bei Vielbrunn auf den Flugplatz in Mainbullau. Die Rückfahrt (128 Kilometer) startete frisch gestärkt wieder in Mainbullau und führte über Miltenberg, Rütschdorf, Tauberbischofsheim, Stalldorf und Gickelhausen zurück ins Ziel auf dem historischen Marktplatz in Rothenburg o.d.T.

Die Stippvisite im Bosch-Testgelände in Boxberg sorgte schon am frühen Morgen für Begeisterung. Die Aufgabenstellung führte ins Testoval mit seinen Steilkurven. Im Ziel der Prüfung gab es strahlende, aber auch teils ratlose Gesichter. „Vor lauter Begeisterung für die Streckenführung haben wir die Aufgabenstellung versemmelt – aber es hat dennoch riesige Spaß gemacht“, fasste ein Teilnehmer zusammen und ergänzte, „so schräg waren wir noch nie unterwegs“. Es gibt auch die Vermutung, dass einige Teams bewusst Strafpunkte in Kauf genommen haben und noch eine Runde drehen zu können. 

Die Mittagspause, stilgerecht im Hangar auf dem Flughafen Mainbullau, brachte den Teams einen zusätzlichen Höhepunkt. Dabei ist nicht die Parallelprüfung auf der Start- und Landebahn gemeint, die es so schon in Walldürn gab. Zur Pause parkten alle Teilnehmerfahrzeuge auf der Bahn, ein beeindruckendes Bild, welches die Vielfalt des Starterfeldes der 140 Porsche-Teams dokumentierte. Doch der Veranstalter hatte noch eine weitere Überraschung vorbereitet. Ein Flieger flog über die einmalige Porsche-Ausstellung, im Schlepptau ein Banner mit dem Veranstaltungslogo. 

Eine weitere Durchfahrtskontrolle erwartete die Teams in Tauberbischofsheim. Es gab hier zwei Besonderheiten: Die Macher des zeitgleich stattfindenden Kunsthandwerker-Marktes schoben ihre Stände für die historischen Porsche etwas auseinander und es waren sehr viele Menschen anwesend. Ein Teilnehmer beschrieb, „es war gigantisch, vor lauter Menschen haben wir fast die Stempelkontrolle nicht gefunden. Bei der Zielankunft in Rothenburg ob der Tauber war der historische Marktplatz ebenfalls voller begeisterter Fans. Die Zielflagge schwenkte das Stadtoberhaupt Dr. Markus Naser. 

Walter Röhrl ist nicht nur Namensgeber und Schirmherr der Röhrl-Klassik, natürlich war er selbst am Start. Im Ziel sagte er: „Danke an Peter Göbel und seine Truppe für diese großartige Veranstaltung. Dieses Team hat zu Beginn im Regen und in der Kälte gestanden, damit wir unseren Spaß haben konnten. Dafür bin ich und sicherlich auch die anderen Teilnehmer sehr dankbar. Dabei hat das Wetter aber der Stimmung keinen Abbruch getan. Alle waren begeistert. Letztes Jahr bei der ersten Ausgabe der Röhrl-Klassik war für mich alles neu. Als ich hier in Rothenburg ankam hatte ich sofort das Gefühl, es ist selbstverständlich, dass ich zu einer Röhrl-Klassik fahre. Ich habe in viele bekannte Gesichter geblickt und viele Freunde wieder getroffen. Entlang der Strecke sah ich nur begeisterte Menschen, dabei habe ich so viele Autogramme geschrieben, wie schon lange nicht mehr.“

Auch Schauspieler Hinnerk Schönemann fand viele Gefallen an der Veranstaltung und dem Umfeld: „In Boxberg wäre ich gerne schneller gefahren, das hat so riesigen Spaß gemacht. Und noch mehr Runden hätten auch nichts geschadet. Heute war für mich ein sensationeller Tag, der Überflug mit dem Flieger mit Banner über unsere Autos war phänomenal. Dies war mein erster Besuch in dieser Region. Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern eben nicht so viele Kurven oder so viele Berge, das ist für mich sehr schön. Daher waren die drei Tage hier für mich wie ein Urlaub. Und die Veranstaltung an sich, was soll ich sagen: Peter, über eine Einladung zur dritten Röhrl-Klassik würde ich mich sehr freuen.“

Wie schon bei der ersten Ausgabe der Röhrl-Klassik gingen die Siegerpokale an Gerd Lambert / Michael Loerke in ihrem Porsche 911 SC Targa von 1979. Sie verteidigten ihren Titel in einer überzeugenden Art: Im Ziel hatten sie einen Vorsprung von 580 Punkten auf die Zweitplatzierten Jörn Rompel / Sabine Birnbach in ihrem 911er S, aus 1971. Das Podium komplettierten Christoph und Martina Ditting in ihrem Porsche 911 2.4 Targa von 1973. 

Die Sieger der 2. Röhrl-Klassik 2023

  1. # 113, Gerd Lambert / Michael Loerke (D / D), 911 SC Targa, Bj. 1979 – 1047 Punkte
  2. # 53, Jörn Rompel / Sabine Birnbach (D / D), 911 S, Bj. 1971 – 1627 Punkte
  3. # 24, Christoph Ditting / Martina Ditting (D / D), 911 2.4 T Targa, Bj. 1973 – 1750 Punkte
  4. # 98, Jürgen Budde / Laureen Budde (D / D), SC Targa, Bj. 1985 – 1829 Punkte
  5. # 4, Norbert Schrader / Ralf Schönfelder (D / USA), 911, Bj. 1976 – 1933 Punkte

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