Rallyefest in Brunn und weitere Highlights

Der zweite von drei Tagen der 2. Röhrl-Klassik war sehr kurzweilig, ein Höhepunkt folgte dem andern. Dazwischen bewegte sich das Feld der 140 Teams in ihren historischen Porsche auf wunderschönen Straßen durch eine bemerkenswerte Landschaft.

Vom Start in Rothenburg o.d.T. führte der Weg über Kottenheim, das Kloster im Markt Ebrach, Trossenfurt und Baunach zur Mittagspause auf Gut Leimershof. Die Nachmittagsetappe lotste die Teams dann über Brunn, das Schloss Weissenstein in Pommersfelden, Höchstadt an der Aisch, Neuebersbach und Mörlbach zurück zum Tagesziel auf den historischen Marktplatz in Rothenburg o.d.T.

Schon am frühen Morgen hieß es für die Teams – vor allem aber für die Beifahrerinnen und Beifahrer – hellwach zu sein. Vor die erste WP hatte das Team um Peter Göbel eine geheime WP aufgebaut, was für überraschte und sogar irritierte Gesichtsausdrücke sorgte. Eine ‚genaue Inspektion‘ der Fahrzeugbesatzungen stand bei der Durchfahrtskontrolle vor dem Kloster im Markt Ebrach auf dem Programm.

Das Kloster wird inzwischen größtenteils als Gefängnis genutzt, alle Teilnehmer bestanden die Überprüfung und durften weiterfahren. Um den Termin in der Mittagspause festzumachen, bedurfte es keiner Überredungskunst in „Helmuts Hofschänke“ im Gut Leimershof. „Wenn Walter Röhrl mit 140 Porsche-Teams hierherkommen will, dann machen wir alles möglich“, sprach der Chef – der bereits vereinbarte Hochzeitstermin musste tatsächlich weichen. 

Direkt nach der Mittagspause folgte das absolute Highlight des Tages. Der kleine Ort Brunn, Bestandteil der Marktgemeinde Heiligenstadt, ist eine Rallye-Hochburg. Doch was die rallyegeisterte Region diesmal auf die Beine gestellt hatte, dürfte nicht nur bei Oldtimer-Veranstaltungen seinesgleichen suchen. Mehr als 1.200 Zuschauer säumten den Rundkurs mitten durch das 110-Seelen-Dörfchen. „Das war die am besten besuchte Station, die wir bei all unseren Veranstaltungen bislang je hatten“, so Peter Göbel.

Teams aus der regionalen Motorsportszene stimmten mit Demonstrationsfahrten die Fans auf die Ankunft von Walter Röhrl und die Porsche-Teams ein. Dann kam der zweifache Weltmeister – bereits einige Minuten vor dem Feld, um Zeit für seine Fans zu haben.

Trotz der riesigen Kulisse: Als Röhrl im Interview über seine erfolgreiche Karriere erzählte und einige Anekdoten zum Besten gab, war es im gesamten Rund mucksmäuschenstill. Landrat Johann Kolb und Stefan Reichold, der Bürgermeister der Marktgemeinde Heiligenstadt, begrüßten Röhrl. „Für Brunn ist dies auch ein großes Dankeschön für ihre jahrelange Unterstützung bei der Rallye Fränkische Schweiz. Danke an die Veranstalter der Röhrl-Klassik, dass sie das hier möglich gemacht haben,“ sagte Reichold. 

Nach dem Eintrag ins goldene Buch der Marktgemeinde wurde es für den Bürgermeister ernst: Er nahm neben Röhrl im historischen Porsche Platz und absolvierte einige Runden auf dem abgesperrten Rundkurs. „Ein unvergleichliches Erlebnis, ich bin begeistert.“ Auch für Röhrl war der Besuch in Brunn etwas Besonderes: „Ich freue mich, dass es nach so vielen Anläufen endlich geklappt hat, dass ich der Einladung folgen konnte und jetzt hier in Brunn bin. Hier sind alle im positivsten Sinne rallyeverrückt. Zudem habe ich mich riesig gefreut, dass so viele Menschen hierhergekommen sind, um uns zuzuschauen.“

Auch für Schauspieler Hinnerk Schönemann war Brunn etwas Besonderes: „Was Peter (Göbel) da auf die Beine stellt ist wirklich gigantisch. Und er schafft es immer wieder, uns neu zu überraschen. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen allein in Brunn an der Strecke waren, um uns zuzuschauen.“

Nach der Zielankunft auf dem Marktplatz von Rothenburg ob der Tauber wartete bereist die nächste schöne Überraschung auf Teilnehmer und Fans: Die Stadt veranstaltete die Klassik Night und verwandelte den Grünen Markt am Rathaus in ein mittelalterliches Festgelage mit Essen, Trinken, Musik – und Walter Röhrl.

Zwischenstand nach der zweiten Etappe: 

  1. # 113, Gerd Lambert / Michael Loerke (D / D), 911 SC Targa, Bj. 1979 – 790 Punkte
  2. # 53, Jörn Rompel / Sabine Birnbach (D / D), 911 S, Bj. 1971 – 1032 Punkte
  3. # 98, Jürgen Budde / Laureen Budde (D / D), SC Targa, Bj. 1985 – 1046 Punkte
  4. # 102, Basil Erath / Fritz Erath (CH / CH), 944 Turbo S, Bj. 1990 – 1138 Punkte
  5. # 104, Armin Rössner / Christian Teschke (D / D), 944 Targa, Bj. 1983 – 1143 Punkte

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